Horst Neubauer

deutscher Diplomat (DDR), Dipl. Staatswissenschaftler; SED

* 6. Juli 1936 Rockau/Thüringen

Internationales Biographisches Archiv – Personen aktuell 30/1988

vom 18. Juli 1988

Wirken

Horst Neubauer wurde am 6. Juli 1936 in dem thüringischen Dorf Rockau geboren. Er schloß eine Lehre als Fachverkäufer ab, arbeitete einige Zeit im Beruf und wurde dann von der Staatsjugendorganisation zum Studium an die Arbeiter- und Bauernfakultät (ABF) in Dresden delegiert. Anschließend setzte er das Studium an der Akademie für Staats- und Rechtswissenschaft in Potsdam-Babelsberg fort, das er 1960 mit dem Diplom eines Staatswissenschaftlers abschloß. Seither ist N. Mitglied des diplomatischen Korps der DDR. Von 1966-70 ist N. als 2. Sekretär an der DDR-Botschaft in Moskau tätig gewesen und arbeitete anschließend zehn Jahre lang zunächst als Mitarbeiter, später als Sektorenleiter Polen in der Abteilung Internationale Verbindungen des Zentralkomitees (ZK) der SED.

Mit Beginn der Eskalation der innenpolitischen Situation in Polen als Folge der Forderungen der unabhängigen Gewerkschaft "Solidarnosc" wurde der Polen-Experte als Botschafter nach Warschau entsandt. Es ging damals der DDR darum, auch durch gezielte Informationspolitik den virulenten polnischen Bazillus, besonders in der Jugend und unter den Arbeitern, zu isolieren. In diesem Sinne unterstützte die SED die Militärregierung Jaruzelski, auch und besonders nach Verhängung des ...